Öffentliche Vorträge
Gerald Häfner
Geld, Recht und Demokratie -Widerspruch oder Zusammenhang?
Donnerstag 08.10.2015, 20.00 Uhr
Mit dem Geld ist es wie mit dem Zauberlehrling. Geschaffen, auf dass es uns diene, sind doch inzwischen wir es, die dem Gelde dienen. Das Geld ist zur wichtigsten und bestimmenden Größe geworden, nach der wir uns und unser Leben wie auch das politische Leben richten. Viel zu wenig machen wir uns bewusst: Geld ist weder natur-, noch gottgegeben, es beruht zur Gänze auf menschlichen Vereinbarungen. Vereinbarungen, die jederzeit geändert werden können und – in mancher Hinsicht – auch müssen. Geldfragen sind in ihrem Kern Rechtsfragen. So mündet die Geldfrage schließlich notwendig in die gesellschaftliche Gestaltungsfrage, in die Rechts- und Demokratiefrage - und diese in die Frage nach unserer Verantwortung sowie den Möglichkeiten unseres Erkennens und Handelns auf diesem Gebiet.
Gerald Häfner, geb. 1956, Publizist, Waldorflehrer, Gründer und langjähriger Vorstandssprecher von „Mehr Demokratie e.V.“ und "Democracy International", Mitbegründer und ehemaliger Landesvorsitzender der Partei DIE GRÜNEN , insgesamt 15 Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages sowie des Europäischen Parlaments. Seine publizistische, Vortrags- und Lehrtätigkeit im In- und Ausland widmet sich u.a. politischen, rechtlichen und zeitgeschichtlichen Fragen der Demokratie, der Verfassung, der Zukunft der Arbeit, des Einkommens sowie des Geld- und Finanzsystems. Er wurde u.a. mit dem National Leadership Award für Politische Innovation („Verbesserung des politischen Systems“) ausgezeichnet.
Prof. Dr. Christian Kreiß
Wege in eine menschengerechte Wirtschaft
Freitag 09.10.2015, 20.00 Uhr
Seit März 2015 kauft die Europäische Notenbank EZB Staatsanleihen in nie gekanntem Umfang auf und erhöht dadurch die Geldmenge im Euroraum dramatisch. Kommt dadurch eine Inflation auf uns zu? Warum ergreift die EZB solch drastische Maßnahmen? Ist die Wirtschaftslage in Europa so bedenklich? In der Tat zeigen sich seit mehreren Jahrzehnten in Europa und anderen Wirtschaftsräumen wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, die uns das soziale Leben erschweren und unter anderem zur Finanz-, Eurokrise und der derzeit labilen weltwirtschaftlichen Lage geführt haben. Was können wir jetzt tun, um die Situation zu verbessern? Was können wir gemeinsam und was kann jeder Einzelne tun?
Christian Kreiß, Jahrgang 1962, studierte Volkswirtschaftslehre und promovierte in München. Nach neun Jahren Berufstätigkeit als Banker, davon sieben Jahre im Investmentbanking, unterrichtet er seit 2002 als Professor für Finanzierung und Wirtschaftspolitik an der Hochschule Aalen. 2004 und 2006 hielt er MBA- (Master of Business Administration) Vorlesungen an der University of Maine/USA. Christian Kreiß ist Autor dreier Bücher und zahlreicher Veröffentlichungen. Er ist gefragter Vortragsredner und Interviewpartner für Rundfunk und TV zu den Themen Finanzkrise, geplanter Verschleiß, gekaufte Forschung und Wege in eine menschengerechte Wirtschaft